Nach Verletzungen oder operativen Eingriffen entwickeln sich oft Schwellungen an den betroffenen Körperteilen. In den meisten Fällen gehen diese schnell wieder zurück. Verschwindet das so genannte "Wasser" in den Beinen nicht mehr über Nacht, könnte es sich um ein Lymphödem handeln. Lymphödeme entstehen, wenn das Lymphgefäßsystem im Körper überlastet ist. Man kann sich das Lymphsystem wie ein Abwasserkanalsystem vorstellen. Funktioniert der Abfluss nicht mehr, sammelt sich der "Abfall" und schädigt das Gewebe. Die Haut wird trocken und zeigt Verhärtungen. Schlimmstenfalls kann es sogar zu offenen Stellen kommen.
Fast 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter dem Krankheitsbild des chronischen Lymphödems. Es gibt angeborene Lymphödeme, die erst im Laufe des Lebens z.B. durch Hormonumstellungen in der Pubertät oder Schwangerschaft in Erscheinung treten. In den meisten Fällen handelt es sich aber um die Folgeerscheinung von Verletzungen oder Operationen, wie z.B. bei Brustkrebs. Eine gesicherte Diagnose und konsequente Therapie ermöglichen den Patienten gut mit dem Ödem leben zu können. Die Therapie besteht aus manueller Lymphdrainage mit Kompressionsbandagierung und angepassten Kompressionsstrümpfen.